Dass Fachkräfte fehlen, spüren wir in vielen Bereichen täglich selbst, ob wir handwerkliche Unterstützung benötigen, im Restaurant eingeschränkte Öffnungszeiten vorfinden, Pflegeunterstützung in Anspruch nehmen möchten oder uns in anderen Bereichen auf lange Wartezeiten einstellen müssen. In vielen anderen Berufen ist der Fachkräftebedarf nicht so offensichtlich, bedroht aber doch unser aller Wohlstand.

Da liegt es doch nahe, dass Betriebe und Unternehmen, die auch weiterhin motivierte und engagierte Auszubildende einstellen möchten, ihre Rekrutierungsstrategien erweitern und den Blick auf zusätzliche Potentiale richten.

Mit gutem Beispiel geht hier die Pflegeschule der Gesundheitsakademie SMMP bereits seit 2020 voran und bietet die Ausbildung zur Pflegefachkraft auch in Teilzeit an, um Menschen, die in ihren Zeitressourcen eingeschränkt sind, die Möglichkeit zu geben, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erwerben.

Die INI im Kreis Soest begleitet ebenfalls seit vielen Jahren Menschen mit familiärer Verantwortung auf dem Weg in eine Teilzeitausbildung und unterstützt auch noch in den ersten Monaten nach der Ausbildungsaufnahme (TEP – Teilzeitberufsausbildung Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen).

Für Beschäftigte, die auf Hilfsniveau tätig sind oder Arbeitslose bzw. Arbeitsuchende, die eine neue berufliche Perspektive suchen, kann die Teilzeitumschulung zur Pflegefachkraft oder in einem anderen Beruf im Rahmen einer betrieblichen Einzelumschulung der Weg zur Fachkraft sein. Dabei ist die finanzielle Absicherung während dieser Zeit ein nicht unerhebliches Entscheidungskriterium.

Über die unterschiedlichen Modelle der Teilzeitberufsausbildung/-umschulung sowie die Unterstützungsmöglichkeiten und die finanzielle Förderung informierten im Rahmen einer Informationsveranstaltung die INI, die Gesundheitsakademie SMMP, die Agentur für Arbeit und das Jobcenter in Kooperation mit der Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland. Leidenschaftlich und voller Engagement schilderten Frau Schmitz und Frau Schmidtke, zwei angehende Pflegefachkräfte, die derzeit die Ausbildung in Teilzeit absolvieren, ihre Erfahrungen während ihrer Teilzeitausbildung.

Schnell wurde deutlich, dass Herzblut, Motivation und Freude an der Ausbildung die eingeschränkte Zeitressource wettmachen. Über die Beschäftigtenförderung der Agentur für Arbeit stehen auch die finanziellen Rahmenbedingungen, um die vierjährige Ausbildung in Teilzeit absolvieren zu können.

Alle Beteiligten waren sich am Ende darüber einig, das Modell der Teilzeitausbildung/-umschulung im Betrieb weiter zu forcieren und freuen sich auf weitere Interessierte.