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„Vamos a Valencia“ – Mit SMMP nach Spanien
Das Examen zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau wird in der ganzen EU als gleichwertiger Abschluss anerkannt. Mit diesem Abschluss erlangt der Auszubildende eine umfassende pflegerische Handlungskompetenz. In Zeiten, in der die Gesellschaft stark im Wandel ist und Vielfalt eine immer größere Rolle spielt, ist es wichtig auch interkulturelle Aspekte in der Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen zu kennen und anwenden zu können. Auch hierfür schafft die Ausbildung an unserer Gesundheitsakademie SMMP eine Grundlage.
Um die interkulturelle Kompetenz zusätzlich zu fördern und praktisch erfahrbar zumachen bietet die Pflegeschule SMMP Geseke seit diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem „Berufskolleg Bergkloster Bestwig“ die Möglichkeit eines Auslandspraktikums an. Dieses wird im Rahmen des Erasmus+ Programms durch die europäische Union gefördert.
Frau Gröning und Frau Klink Rodriguez aus dem Kurs 4-22 haben als erstes die Chance ergriffen und sich auf die Reise nach Valencia (Spanien) begeben. Dort möchten sie weitere Erfahrungen in der Pflege sammeln und insbesondere die kulturellen Besonderheiten dieser Region mit ihren Menschen erkunden. Untergebracht sind die Auszubildenden in einer Wohngruppe mit anderen Erasmus+ Teilnehmenden. Hierdurch entstehen viele Kontakte mit anderen jungen Menschen, die unterschiedlichen Bereichen in Europa unterwegs sind.
Eine wichtige Voraussetzung, um die Kultur anderer Länder kennen zu lernen ist natürlich die Sprache. Hierfür wird vor dem Einsatz im pflegerischen Alltag ein Crashkurs in Spanisch angeboten. Frau Gröning berichtet, dass es trotz Grundkenntnisse schwierig ist, Spanisch so zu erlernen, um es bei der Versorgung älterer Menschen anwenden zu können. Erschwerend hinzu kommt, dass in Valencia ein lokaler Dialekt gesprochen wird. Dennoch bewertet sie beim Sprachkurs das Zusammenkommen von vielen netten und lustigen Menschen aus ganz Europa, als bereichernd. Frau Klink Rodriguez hatte bereits umfassende Kenntnisse der spanischen Sprache, sodass ein Sprachkurs für sie nicht erforderlich war.
Ihren praktischen Einsatz absolvieren Frau Gröning und Frau Klink-Rodriguez in dem Pflegeheim „Nuestra Señora Puig“ im Herzen von Valencia. Auffällig ist, dass das Pflegeheim kein alleinstehendes Haus ist, wie man es in dieser Region sieht, sondern in einem Häuserblock integriert ist. Es erstreckt sich über die erste Etage in einem sehr unscheinbaren Gebäude. Die 33 Bewohner sind überwiegend in Zweibettzimmern untergebracht; höhenverstellbare Pflegebetten sind eher nicht zu finden. Wenn man in Pflegeheim nach Spanien kommt, so berichten die beiden, erlebt man einen „krassen“ Kulturschock. Pflegerische Standards sind dort zulande anders definiert. Dieses zeigt sich zum Beispiel beim Verständnis zur Dekubitusprophylaxe, beobachtet Frau Gröning. Auch die grundpflegerische Versorgung der Bewohner zeigt einige Unterschiede auf. Allerdings sind Physio- und Psychotherapeuten fester Bestandteil der alltäglichen pflegerischen Betreuung. Diese fördern die Bewohner in ihrer Mobilität und Kognition. Frau Klink Rodriguez gab die Rückmeldung, dass die Bewohner sehr zufrieden und dem Pflegepersonal gegenüber sehr herzlich sind. Beobachtet man hier eher eine westfälische Distanziertheit, stehen dort Abrazos y Besos (Umarmungen und Küsschen) auf der Tagesordnung.
Die Auszubildenden berichten von sehr guten Arbeitszeiten (30 Wochenstunden verteilt auf 5 Tage). Valencia bietet eine große Vielfalt an Freizeitaktivitäten. Sie haben Frau Gröning und Frau Klink Rodriguez, schon den Zoo, die Innenstadt, sowie Clubs und den Strand erkundet. Frau Klink-Rodriguez ist insbesondere von der Architektur der vielen Kirchen begeistert. Im Rahmen des Festivalsommers finden zudem eine Menge Konzerte und weitere Aktivitäten statt. Höhepunkte sind die abendlichen Feuerwerke. Natürlich wurde auch die Europameisterschaft der Spanier ausgiebig gefeiert.
Deseamos a los dos alumnos mucha suerte por las proximas semanas y que tengan muchas más impresiones y experiencias interesantes.
Wir wünschen den beiden Auszubildenden noch eine gute Zeit mit vielen weiteren Eindrücken und interessanten Erfahrungen.
Wir freuen uns als verantwortliche Pflegeschule im Rahmen des Erasmus+ Projektes eine weitere Auszubildende im September nach Nordirland begleiten zu dürfen.
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