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Durch stete Veränderung zur Konstante geworden
Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Bildungsakademie
„Ich bin beruhigt, dass unsere Bildungsakademie noch nicht ausgewachsen ist“, betonte Akademieleiter Andreas Pfläging beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Bildungsakademie für Therapieberufe am Freitagabend im Bergkloster Bestwig. Denn nur „wenn unsere Reifung weitergeht und wir uns stetig verändern, können wir eine Konstante in der Bildungslandschaft bleiben.“
Zu einer solchen Konstante ist die Bildungsakademie in den vergangenen zwei Jahrzehnten geworden. Gegründet als Bildungsgänge Ergo- und Physiotherapie des Berufskollegs Bergkloster Bestwig, hatte man dort vor zehn Jahren begonnen, die berufliche, privat finanzierte Ausbildung der Therapeuten mit dem Fachabitur zu verzahnen. „Da aber innovative Entscheidungen, wenn sie aus politischen Gründen nicht gut geheißen sind, auch wieder schnell vom Tisch sind, hat diese Struktur nur drei Jahre lang gehalten“, blickte Andreas Pfläging zurück.
Gleichzeitig sei die geforderte Trennung vom Fachabitur der Neubeginn für die jetzige Struktur gewesen. Seit 2008 ist die Bildungsakademie als Einrichtung der Gesundheitsakademie SMMP eigenständig und schließlich in die ehemalige Schule nach Bestwig-Velmede umgezogen.
Schon 600 Auszubildende
„Wir sind froh, Sie dort als Mieter unserer Immobile zu haben“, scherzte Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus. Aber nicht nur das: Die mittlerweile über 600 Auszubildenden, die in Bestwig ihr Therapeuten-Examen erlangten, kämen aus weitem Umkreis. „Denn Ihre Einrichtung hat einen guten Ruf, der weit über unsere Grenzen hinausragt. Und das tut unserer Gemeinde natürlich gut“, freut sich der Bürgermeister.
Das sei eine erstaunliche Zahl, sagte Andreas Pfläging. Und deshalb sei das 20-jähjrige Bestehen „in der heutigen Zeit, in der es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen Arbeit haben und das Gesundheitswesen als Jobgeber mehr etwas für Idealisten ist, in der eine kostenpflichtige Ausbildung nicht unbedingt immer die erste Wahl ist“, sehr wohl ein Grund zum Feiern.
Seinen Dank richtete der Akademieleiter an die ersten Ausbildungsleiterinnen und -leiter sowie den früheren Schulleiter Fritz Henneböhl, an das eigene Team, „auf das ich mich immer verlassen kann“, die Schülerinnen und Schüler, „ohne die wir nicht existierten“, Geschäftsführerin Andrea Starkgraff, „die immer ein offenes Ohr für uns hat“, und die Ordensleitung, „die die Ausbildung der Therapeuten selbstlos subventioniert.“
Gutes Lernklima
Dr. Michael Wortmann, Arzt im amtsärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes, lobte als Vertreter seiner Behörde das gute Lern- und Prüfungsklima sowie die gute Ausstattung der Akademie und ihrer Praxis, von der er sich selbst schon überzeugen konnte. Auch das Angebot des berufsbegleitenden Studiums in Health Care Studies an der Hamburger Fernhochschule werte die Bildungsgänge auf.
Udo Töller, Leiter der Physiotherapie des Dreifaltigkeitskrankenhauses in Lippstadt und des Krankenhauses in Erwitte, hob die hohe Qualität der Ausbildung und den hohen Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler hervor, die bei ihm regelmäßig Praktika machen.
Und auch die Vertreter der derzeit 120 Auszubildenden, Wiebke Caspar und Konstantinos Koutsantos, beschrieben die gute Atmosphäre: „Wir sind hier wie eine große Familie. Die Türen der Lehrenden stehen uns immer offen. Dafür danken wir Ihnen.“
Als Provinzoberin wünschte Schwester Johanna Guthoff der Bildungsakademie auch für die nächsten 20 Jahre dieselbe Dynamik, die sie immer wieder unter Beweis gestellt habe. Jene Dynamik, die das Team der Bildungsakademie nach einem Zitat von Heraklit zum Motto ihres Jubiläumsjahres gemacht hat: „Die einzige Konstante ist die Veränderung.“
Standpunkte verändern
Unter diesem Leitsatz hatte auch der Gottesdienst zu Beginn des Nachmittages gestanden, in dem Schwester Maria Ignatia Langela an den Weg Abrahams erinnerte: „Es müssen immer wieder Dinge geschehen, so dass wir unseren Standpunkt verändern und unser Gewicht verlagern.“ Das habe sich auch in seinem Leben gezeigt.
„Den meisten fällt es schwer, Neues zuzulassen und Altes aufzugeben. Schon im Gespräch fallen uns 1000 Gründe ein, warum man besser alles so lässt, wie es ist.“ Die Bildungsakademie aber habe mit dem nötigen Gottvertrauen immer wieder den Mut gehabt, neue Wege zu gehen. Das habe auch das bewegte Jubiläumsjahr mit den vielen Aktionen und der prominent besetzten Podiumsdiskussion im Mai gezeigt.
Insofern passt die Charakterisierung eines 20-Jähjrigen, wie sie die Wochenzeitung „Die ZEIT“ in einer Serie über die Eigenarten der Generationen beschrieben hat, auf die Bildungsakademie. Andreas Pfläging zitierte daraus: „Im Gehirn, das maßgeblich unsere Persönlichkeit formt, geht die Reifung weiter, bilden sich neue Strukturen und, fast noch wichtiger, werden alte Strukturen abgebaut.“
Mit einer großen Féte in der Velmeder Schützenhalle direkt neben dem Gebäude der Bildungsakademie klang das Fest aus. Dazu kamen 200 Gäste, auch viele ehemalige Schülerinnen und Schüler, die sich auf ein Wiedersehen freuten. „Spätestens in fünf Jahren, wenn wir silbernes Jubiläum haben, werden wir wieder groß feiern“, blickt Andreas Pfläging schon in die Zukunft. Mal sehen, wie die Strukturen bis dahin aussehen werden…
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