Edis Ahmetspahic übernimmt ab diesem Dezember die Leitung des Fachseminars für Altenpflege in Geseke. Er ist bereits seit 2008 in der Einrichtung beschäftigt. Claudia Holweg gibt die Aufgabe nach viereinhalb Jahren aus persönlichen Gründen ab, bleibt dem Fachseminar aber als feste pädagogische Mitarbeiterin erhalten.

Edis Ahmetspahic stammt aus Bosnien-Herzegowina. 1995 flüchtete der damals fast 18-Jährige während des Balkankrieges aus der Heimat nach Deutschland. Zunächst bei Verwandten in Paderborn untergekommen, wurde er schnell als Bürgerkriegs-flüchtling anerkannt und erhielt eine Arbeitserlaubnis. Daraufhin begann er am katholischen Brüderkrankenhaus in Paderborn eine Ausbildung als Krankenpfleger, die er 1998 abschloss.

Anschließend musste er zunächst in seine Heimat zurück. Jedoch zog es ihn zwei Jahre später wieder nach Deutschland, wo er nun ein Bleiberecht erhielt. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in meiner alten Heimat nicht mehr zurechtfinde. Die Verhältnisse hatten sich durch den Krieg stark geändert“, so der 35-Jährige heute.

In Bielefeld studierte Edis Ahmetspahic Pflegepädagogik. Anschließend arbeitete er in einer Krankenpflegeschule, ehe er 2008 an als Dozent an das Fachseminar nach Geseke kam. „Wir waren damals von ihm überzeugt. Und diese Erwartung hat sich bestätigt“, sagt Claudia Holweg, die die Einrichtung vom Frühjahr 2008 an viereinhalb Jahre leitete. Jetzt freut sie sich, dass ihr Kollege die Aufgabe übernimmt: „Er ist sehr engagiert und hat viele Ideen. Bei ihm wissen wir das Fachseminar in guten Händen.“

„Hier baue ich auf ein funktionierendes Team“

Edis Ahmetspahic sagt: „Ich kann hier auf ein gut funktionierendes Team bauen. Das gibt mir Selbstvertrauen.“ Erst vor wenigen Wochen ist der 35-Jährige Vater geworden. Seine Frau unterrichtet am Berufskolleg Bergkloster Bestwig, ebenfalls einer Einrichtung der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Gemeinsam leben die beiden mit ihrem Sohn in Büren.

Derzeit zählt das zweizügige Fachseminar für Altenpflege in Geseke 135 Auszubildende in sechs Kursen. Die Schülerinnen und Schüler müssen während der dreijährigen Ausbildung zum Altenpfleger bzw. zur Altenpflegerin 2.500 Stunden Praxiserfahrung sammeln und 2.100 Stunden Theorie absolvieren.

Im Fachseminar arbeiten sechs feste pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus teilt es sich dem Bildungswerk SMMP, das im selben Gebäude zu Hause ist, das Sekretariat und die Fachkräfte für die Gebäudereinigung. Seit 2007 gehören beide Einrichtungen zur Gesundheitsakademie SMMP, zu der noch die Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig-Velmede gehört.